Warum klare Regeln Dir helfen gelassener zu erziehen

Wenn Du Diskussionen und Streit mit deinen Kindern hast, drehen sie sich oft um immer dieselben Themen. Ihr habt unterschiedliche Ansichten darüber,…

Wenn Du Diskussionen und Streit mit deinen Kindern hast, drehen sie sich oft um immer dieselben Themen. Ihr habt unterschiedliche Ansichten darüber, was Ordnung heißt, welche Dinge wichtig und unwichtig sind oder welche Kleidung gerade angebracht ist. Auch die Themen Essen, Fernsehen und Hausaufgaben sind beliebte Streitpunkte. Hast Du Dich schonmal gefragt, woran das liegt?

Zum einen natürlich am Unterschied der Generationen. Es ist normal, dass Eltern einen anderen Geschmack als die Kinder haben.
Zum anderen spielen auch unterschiedliche Werte der Familienmitglieder eine Rolle. Darüber habe ich ja schon im Artikel vorige Woche ausführlich geschrieben.
Der dritte Grund, warum so oft immer wieder die gleichen Themen diskutiert werden, ist dass es in der Familie keine klaren Regeln gibt.
Dadurch kommt es jedesmal wieder zu demselben Kampf zwischen Eltern und Kindern. Und das ist nicht nur nervenaufreibend, sondern einfach vergeudete Lebenszeit.

Klare Regeln heißt nicht unbedingt strenge Regeln

Ja ich weiß, klare Regeln hört sich nach Strenge an. Danach, dass Du deinen Kindern deinen Willen aufdrückst. Und davor schreckst Du verständlicherweise zurück.

Allerdings müssen klare Regeln nicht unbedingt strenge Regeln sein. Du darfst durchaus auch positive Regeln aufstellen, die deinen Kindern und Dir gewisse Freiheiten lassen. Das wichtigste ist einfach, dass jeder klar weiß, was der andere von ihm erwartet. Und auch, welche Konsequenzen sich aus dem Verhalten ergeben.

[bctt tweet=“Klare Erziehungsregeln heißt nicht automatisch auch strenge Erziehungsregeln.“]
Dann gibt es weniger Diskussionen, weil ein ständiger Kampf nicht mehr nötig ist. Denn jeder von Euch hat die Wahl:

Halte ich mich an die Regel oder nicht?

Daraus folgt:

Möchte ich die Konsequenzen, die sich aus meinem Verhalten ergeben tragen oder nicht?

Lass mich das an einem Beispiel erklären:

Wenn Du mit deinen Kindern immer wieder darüber diskutierst, dass sie doch bitte ihr Zimmer aufräumen sollen, kostet Dich das Nerven und Kraft. Und deine Kinder sind über ihre „ewig meckernde“ Mama sicherlich auch wenig begeistert. Also was kannst Du tun?

Stelle (am besten gemeinsam mit deinen Kindern) eine klare Regel auf, ab wann das Zimmer aufgeräumt werden soll. Zum Beispiel spätestens wenn der Boden so bedeckt ist, dass man das Zimmer nicht mehr betreten kann. Oder jedes Wochenende für eine Stunde. So, wie es für Euch eben gut passt.

Das erspart Dir tägliche ewige Diskussionen, in denen dann erst bis ins Kleinste verhandelt werden muss, warum es ausgerechnet jetzt nötig/sinnvoll/unumgänglich ist das Zimmer aufzuräumen. Weil jeder von Euch die klare Regel fürs Aufräumen kennt. Schon das nimmt Dir einen täglichen Stressfaktor ab. Und Du musst nicht wie ein Captain daneben stehen und überwachen, dass die Kinder ihr Zimmer aufräumen, auch wenn sie gar keine Lust haben.

Wie finde ich klare Regeln für meine Familie?

Wenn Du in deiner Familie klare Regeln aufstellen willst, solltest Du auf jeden Fall alle Beteiligten ins Boot holen.

Ein guter Weg wäre, Dir erst einmal aufzuschreiben, welche Situationen Dich am meisten nerven oder wo oft Diskussionen entstehen. Dasselbe sollte deine Familie tun.

Der zweite Schritt wäre dann, dass Ihr Euch jeder für sich überlegt, warum Ihr diese Situation so nervig findet. Welcher deiner Werte wird dabei verletzt? Versuchst Du einfach nur die Oberhand zu behalten oder ist es Dir wirklich wichtig, die Situation gut zu lösen?

Wenn Euch das klar ist, setzt ihr Euch zusammen und besprecht die Dinge und Situationen, bei denen ihr merkt, dass es immer wieder Reibereien gibt. Und dann könnt ihr gemeinsam klare Regeln aufstellen, an die sich alle halten wollen. Vergesst auch nicht gleich die entsprechenden Konsequenzen festzulegen. So werdet ihr gemeinsam eure persönlichen Familienregeln finden.

 

Dieser Artikel ist der dritte in der Serie „Entspannt Familie leben“.

Im 1. Teil findest Du die Übersicht über alle 3 Schritte, mit denen Du ein entspannteres Familienleben bekommst. Hier geht es zum 1. Teil der Serie.

Im zweiten Teil ging es darum, was deine Werte mit deiner Erziehung zu tun haben und wie sie Dir dabei helfen können. Hier geht es zum 2. Teil der Serie.

Im nächsten Artikel erkläre ich Dir, wie Du Dir mit Hilfe einer wertschätzenden Sprache die Erziehung erleichterst und gebe Dir auch konkrete Ideen an die Hand, die Du direkt umsetzen kannst.


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