Grenzen setzen leicht gemacht
Mein persönlicher Weg zu mehr gesundem Egoismus Ja, ich höre Dich jetzt gerade aufstöhnen. Und zugegeben, Grenzen setzen und Egoismus in…
Mein persönlicher Weg zu mehr gesundem Egoismus
Ja, ich höre Dich jetzt gerade aufstöhnen. Und zugegeben, Grenzen setzen und Egoismus in nur einer Überschrift ist schon ganz schön heftig. Zumindest wenn Du so tickst wie ich und als Mutter oft deine eigenen Bedürfnisse hintenan stellst.
Aber wenn das wirklich so ist, dann weißt Du auch ganz tief in Dir drin, dass das nicht gut ist. Und zwar für keinen von Euch. Diese Erkenntnis habe ich schon lange. Doch trotzdem fällt es mir immer noch oft schwer mich auch daran zu halten. Zumal meine Familie ihren Teil dazu tut und mich immer wieder dahin bringt mich deswegen schlecht zu fühlen.
Versteh mich nicht falsch: Daran sind nicht unbedingt meine Lieben schuld. Denn die spiegeln mir ja nur das wieder, was sie bei mir wahrnehmen. Und noch dazu sind sie es ja seit Jahren nicht anders gewöhnt. Mama macht und tut und kümmert sich. Ganz klar, dass sie sich wehren sobald ich etwas ändern will.
Aber genau deswegen ist es auch so dringend nötig. Weil ich spüre, dass es uns allen viel besser gehen würde, wenn wir das Thema endlich vom Tisch hätten. Mehr Entspannung und Klarheit im Zusammenleben tun uns einfach allen gut.
Deshalb habe ich mir eine ganz einfache Strategie überlegt, wie ich besser Grenzen setzen und auch mal ein bisschen egoistischer sein kann. Welche Schritte Du dafür brauchst? Das verrate ich Dir gern:
Überlege welche Grenzen wirklich wichtig sind
Das klingt logisch, wird aber oft vergessen. Aber eigentlich sollte ja klar sein, dass Du nicht an allen Fronten gleichzeitig kämpfen kannst. Deshalb ist es gut mal zu überdenken, wo denn eigentlich die Grenzen sind, die Dich am meisten aufregen. Das kann bei jeder Mutter unterschiedlich sein: Die eine stört es extrem, wenn die Wohnung nicht aufgeräumt ist. Und eine andere regt sich oft darüber auf, dass sie alles alleine machen muss. Wenn Du also mal auflistest, welche Punkte Dich in deinem Familienleben am meisten stressen, bist Du auf einer guten Spur. Denn das sind die Dinge, bei denen Du klarere Grenzen setzen solltest.
Bei mir ist es übrigens das „Mama macht alles alleine“-Syndrom. Dort stoße ich regelmäßig an meine Grenzen und übertrete sie unbemerkt. Also werde ich dort noch ein bisschen klarer sein dürfen.
Finde heraus, was genau Du eigentlich willst
Auch so ein Punkt, der gerne mal vergessen wird. Denn es ist eine Sache in die Luft zu gehen und Dich darüber zu beschweren, wenn etwas Dich stresst. Es ist aber eine ganz andere Sache deiner Familie ganz klar zu sagen, was Du Dir stattdessen wünschst. Denn erst wenn Du Dir darüber klar bist, kannst Du auch erwarten, dass deine Lieben sich darüber klar sind. Und wenn sie ganz klar wissen, was Du willst, können sie deine Grenzen auch akzeptieren.
Bei mir ist genau das der Punkt, an dem es immer wieder scheitert. Denn ich umsorge meine Familie wirklich gern und vergesse dann öfter mal dass ich das eigentlich gar nicht muss. Jedenfalls nicht immer und um jeden Preis. Oder ich bemerke den Punkt nicht, an dem es mir zuviel wird. Also werde ich auch da noch üben dürfen.
Erwarte keine Wunder
Das sollte eigentlich logisch sein. Denn wenn Du plötzlich anfängst Dich anders zu verhalten und klar deine Wünsche zu äußern, dann wird dein Umfeld sich nicht sofort auf Knopfdruck darauf einstellen. Also gilt es dran zu bleiben und deine Grenze immer und immer wieder klar zu verteidigen. Das ist am Anfang natürlich echt schwer und ja, auch tierisch anstrengend. Aber es lohnt sich. Denn mit der Zeit wird der Widerstand deiner Familie immer weniger werden und deine Lieben werden sich daran gewöhnt haben, dass Mama jetzt auch mal etwas nicht tut oder will. Und das auch ganz klar sagt.
Bei mir ist das zum Glück schon in vielen Bereichen so. An anderen Punkten knabbere ich noch. Aber auch das wird nach und nach leichter werden. Und mit jeder Grenze, die ich ziehe, fühle ich mich ein Stück wohler in meinem Familienleben.
Such Dir Unterstützung
Auch wenn das erstmal banal klingt, ist es das was Dir oft am meisten hilft. Denn deine Grenzen für Dich selbst klar zu haben, ist schon ein guter erster Schritt. Aber dann die Ausdauer zu haben um diese Grenze immer und immer wieder zu setzen, ist schon eine kleine Herausforderung. Da ist es doch gut, wenn Jemand da ist, der Dir den Rücken stärkt und Dich immer wieder daran erinnert, dass Du das aus einem wichtigen Grund machst: Nämlich für Dich.
Und weil ich das bei mir selbst ja auch schon länger versuche und immer wieder scheitere, habe ich beschlossen dass ich mir jetzt auch Unterstützung suchen werde. Denn ein bisschen gesunder Egoismus ist genau das, was mir gerade am meisten fehlt.
Deine
P.S.: Wenn Du auch Jemanden brauchst, der Dich beim Grenzen setzen und Durchhalten unterstützt, dann bin ich gern für Dich da. Gemeinsam können wir Dir mehr Klarheit verschaffen, was Du genau brauchst und wie Du das deiner Familie vermittelst. Und natürlich werden wir auch zusammen dranbleiben, bis Du dein Ziel erreicht hast. Lass uns doch zu einem kurzen Kennenlerngespräch treffen und gemeinsam schauen, wie ich Dir helfen kann. Zu meinem Onlinekalender geht es hier:
Liebe Anja,
ich habe mich so wiedererkannt in deinem Artikel 🙂
Bin auch gerade dabei, meine eigenen Bedürfnisse nicht mehr ganz hintenanzustellen. Ja, es ist anstrengend zu Beginn, wenn man an einer „Front“ etwas verändert, aber so nach und nach (wenn ich kurz und ruhig mein Bedürfnis erkläre) wird es akzeptiert. UND das allerbeste: Mein „auf mich achten-Zurückziehen“ hatte zum Ergebnis, dass Papa und Kinder am Abend mehr zusammen spielen als zuvor!
LG Petra
Liebe Petra,
das klingt gut 🙂 Es ist wirklich nicht leicht, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Auch kleine Veränderungen können schon viel bewirken.
Viel Spaß beim „Mehr auf dich achten“.
Liebe Grüße
Anja