Mein neues Jahr hat nicht gerade gesund angefangen. Gleich in der ersten Woche habe ich mir eine Sehne im Fuß angerissen und darf nun ein paar Wochen mit einer Gehschiene zu Hause verbringen. Das heißt konkret: kein Auto fahren, möglichst wenig Bewegung und am besten auch gar nicht raus in Eis und Schnee.

Ich könnte mich darüber natürlich ärgern. Und es gab eine Zeit, da hätte ich das tatsächlich auch getan. Aber nach fast einer Woche mit der Schiene bin ich inzwischen so gelassen und entspannt wie selten zuvor in meinem Leben. Denn ich habe entdeckt, dass es durchaus Vorteile hat, wenn man nicht mehr so weitermachen kann wie bisher.

Plötzlich findet sich da etwas, was ich bisher noch nie so wirklich wahrgenommen habe: Die Kraft der Langsamkeit.

Klingt komisch, meinst Du? Glaub mir, mir hätte das bis vor Kurzem auch ein Kopfschütteln entlockt. Wie kann jemand es gut finden langsam zu sein? Wie kann jemand die Tatsache genießen, nicht mehr alles so einfach machen zu können?

Aber ich will Dir gern verraten, was für mich das Besondere an dieser unfreiwilligen Bremse in meinem Leben ist: Sie macht mich in gewisser Weise freier. Wie genau? Na ja, es gibt da ein paar Punkte, die jetzt zwangsläufig anders laufen müssen:

1. Meine Familie hilft mehr mit

Es bleibt ihnen ja auch gar nichts anderes übrig. Denn wir haben nunmal ein Haus mit vielen Treppen. Und das heißt ich kann nicht mal eben so den Korb mit der Wäsche in den Keller zur Waschmaschine tragen. Und ich kann auch nicht einfach ins Auto steigen und etwas Einkaufen fahren. Deshalb sitze ich jetzt oft einfach da und schaue zu, wie meine Kinder und mein Mann die Dinge erledigen, die anfallen.

Manchmal tun sie mir dabei ja schon leid. Aber es zeigt mir auch, dass ich ihnen viel mehr zutrauen und zumuten darf als bisher. Denn sie machen ihre Sache wirklich toll und ich kann manchmal nur staunen. Und umgekehrt merken meine beiden Mädels jetzt gerade mal, wieviel sie eigentlich für selbstverständlich halten. Diese Erkenntnisse tun uns allen ganz gut.

2. Ich überdenke meine Prioritäten

Oft neige ich dazu alle Termine und Erledigungen so optimal planen zu wollen, dass alles in meinen Tag passt. Und dabei hinterfrage ich viel zu selten, ob diese Termine eigentlich wirklich so wichtig sind. Jetzt sitze ich aber mehr oder weniger im Haus fest und muss mir schon gut überlegen, welche Termine in den nächsten Woche ich besser absage. Weil sie vielleicht gar nicht unbedingt jetzt sein müssen. Oder auch weil sie vielleicht überhaupt nicht sein müssen.

Es ist ein sehr erleichterndes Gefühl das nochmal ganz klar für mich festzulegen. Und das passende Hilfsmittel habe ich ja auch an der Hand. Ich nehme mir einfach die Checkliste aus meiner Mamafreude-Anleitung und schreibe dort alles auf, was ansteht. Und dann entrümpele ich fleißig. Wenn Du meine Anleitung zum Entrümpeln deines Terminkalenders noch nicht hast, kannst Du sie Dir übrigens hier kostenfrei herunterladen. Für mich jedenfalls ist dieser Prozess gerade wieder einmal echt wichtig.

3. Ich kommuniziere intensiver

Das hängt im Prinzip mit dem Punkt 2 zusammen. Denn ganz egal wie gut ich entrümpele: Es bleiben immer Termine übrig, die wirklich wichtig sind. Mal ganz davon abgesehen, dass ja auch mein Arzt mich gerne regelmäßig sehen will, um zu schauen wie es meinem Fuß geht. Und für alle diese Termine muss ich nunmal jemanden um Hilfe bitten. Denn Auto fahren ist zur Zeit einfach nicht drin 😉

Also greife ich zum Telefon und nehme Kontakt auf. Und dabei merke ich gerade, wieviele Menschen ich schon länger nicht mehr gesprochen habe. Und mit wievielen Bekannten ich mich schon ewig „eigentlich“ mal wieder treffen wollte. Aber leider passiert es mir immer wieder, dass ich das in meinem Alltag und mit meinen eigenen täglichen Herausforderungen gerne mal vergesse. Oder auf „irgendwann“ verschiebe. Und irgendwann ist ja bekanntlich eher nie.

Deshalb nutze ich jetzt die Chance einfach mal wieder mit ein paar Leuten zu reden. Und das tut unheimlich gut.

4. Ich entdecke neue Möglichkeiten

Ja, tatsächlich. Denn ich habe jetzt plötzlich ganz neue Herausforderungen. Dinge, die bisher selbstverständlich waren, muss ich jetzt auf andere Weise lösen. Zum Beispiel die Tatsache, dass ich nicht mal eben einfach so Duschen kann. Denn ich darf die Schiene ja nicht abnehmen. Also muss ich mir vorher überlegen, wie ich in die Dusche hinein- und auch wieder herauskomme. Und was ich mir dann alles in Griffnähe legen muss, um mich hinterher auch wieder anziehen zu können. Das sieht zwar von außen manchmal echt spaßig aus, aber ich habe mich inzwischen recht gut damit arrangiert. Und auch meine Familie hat sich schon daran gewöhnt, dass plötzlich überall Stühle stehen und ich nur noch mit Gürteltasche durchs Haus humpele.

5. Ich nutze meine Zeit sinnvoller

Davon habe ich ja jetzt reichlich. Und ich bin absolut kein Mensch, der sich den ganzen Tag vor den Fernseher setzen kann und sich berieseln lässt. Also nehme ich mir bewusst Zeit für Dinge, die ich schon immer mal machen wollte. Aber eben nie Zeit dazu hatte. Einfach mal das neue Softwareprogramm ausprobieren, dass schon seit Monaten in meiner Schublade liegt. Oder auch Dinge fertig machen, die ich bisher einfach nicht geschafft habe, weil etwas anderes wichtiger war. Und das Praktische ist ja, dass ich jederzeit unterbrechen und mich ausruhen kann, wenn es mir zuviel wird.

Du siehst also:

Das alles verschafft mir tatsächlich unheimlich viel Freiheit. Ich muss meinen Tag nicht durchtakten, kann viele Dinge tun, die ich gern mache und habe auch noch die Möglichkeit einfach mal guten Gewissens etwas abzugeben. Das fühlt sich so toll an, dass ich inzwischen wirklich dankbar für diese Chance bin.

Und eines habe ich jetzt schon gemerkt: Langsam ist immer noch schnell genug.

Deine

Unterschrift

P.S.: Und weil ich gerade ein bisschen mehr Zeit habe als sonst, hast Du eine bessere Chance einfach mal mit mir persönlich zu sprechen. Denn ich habe noch ein paar Zusatztermine in meinem Kalender geöffnet. Wenn Du magst, such Dir doch einfach deinen Wunschtermin aus und wir treffen uns auf ein 30minütiges Skypegespräch. Meinen Onlinekalender findest Du hier:

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